FDP-Veranstaltung zur Gesundheitspolitik im KochWerk in Backnang

Beim liberalen Gesprächsabend zur Gesundheitspolitik am 3. Februar 2025 beleuchteten wir die aktuellen gesundheitspolitischen Entwicklungen. Im Fokus der Veranstaltung standen die Schließungspläne des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg. Die Situation des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes in Backnang, der zum 30. Juni 2025 geschlossen werden soll, steht beispielhaft für die enormen Veränderungen im Gesundheitswesen.

Der FDP-Bundestagskandidat des Wahlkreises Backnang/Schwäbisch Gmünd, Ruben Hühnerbein, machte in seiner Begrüßung deutlich, wie oft er in den letzten Wochen auf die Gesundheitsversorgung angesprochen wurde. Die Menschen blicken mit Sorge auf die weitere Entwicklung im Gesundheitswesen. Rund 40 % der Hausärztinnen und Hausärzte sind über 60 Jahre alt.

Nach der bereits erfolgten Schließung des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes in Schorndorf soll es dann für über 430.000 Einwohnerinnen und Einwohner des Rems-Murr-Kreises nur noch eine Anlaufstelle in Winnenden geben. Meine Kritik richtete sich an die KVBW und Sozialminister Manfred Lucha und die Tatsache, dass die Entscheidung im stillen Kämmerlein getroffen wurde. Deshalb fordere ich einen Notfallgipfel mit Beteiligung der Stadt Backnang, des Landkreises, der Rems-Murr-Kliniken, der Kreisärzteschaft und des Rettungsdienstes. So lange sollten etwaige Schließungspläne erst einmal zurückgestellt werden. Wenn es bei der Schließung der Backnanger Notfallpraxis bleibt, wird die noch verbleibende Notaufnahme in Winnenden hoffnungslos überlastet werden.

Wie wichtig Digitalisierung, Telemedizin, Künstliche Intelligenz, Patientensteuerung und sektorenübergreifende Versorgung ist, erläuterte Prof. Dr. Axel Olaf Kern in seinem Vortrag. Prof. Kern ist Professor für Gesundheitsökonomie an der Hochschule Ravensburg-Weingarten. Sein Forschungsschwerpunkt liegt in Fragen des strategischen Managements von Sozial- und Gesundheitseinrichtungen vor dem Hintergrund des strukturellen Wandels der Versorgungserfordernisse. Er stellte die Herausforderung des demografischen Wandels dar, die bereits jetzt im Gesundheitswesen und in der Pflege zu Versorgungslücken führen.

Vielen Dank an alle Teilnehmer des Gesprächsabends, besonders an Prof. Kern für seinen interessanten Vortrag.